...littering ist ganz und gar nicht lit - af...
Während das Wort „lit“ eins der aktuellen Jugendwörter ist und „super“ oder „toll“ bedeutet, ist das Wort Littering gar nicht so „lit“, besonders wenn man es mal wieder in den Schlagzeilen liest.
Die Abkürzung „af“ kann sich wahrscheinlich jeder selbst erklären, wenn es in Richtung Jugendsprache geht ;-)
Ahh, die Jugend … Jetzt kommt es wieder: Die Jugend von heute ist alles schuld, auch am Littering…
Nicht ganz. Wir von WEST PAPIER sehen ganz klar davon ab, einzelne Personengruppen zu beschuldigen oder mit dem Finger darauf zu zeigen. Das sehr ernste Thema Littering beschäftigt sich vielmehr mit uns allen!
Littering ist demnach eine, wie eine Seuche um sich greifende, Unart. Die Snackverpackung, der „Coffee to Go“-Becher, das Bonbonpapier … schnell genossen, schnell weggeworfen … nur eben leider nicht in den Papierkorb oder Restmüll, wo es einer korrekten Verwertung zugeführt werden könnte, sondern in unsere Umwelt. Zu Deutsch bedeutet der englische Begriff übrigens: Vermüllung, da hört sich Littering irgendwie schöner, fast schon jetset-mäßig, an …
Doch es sollte jedem knallhart an den Kopf fliegen, wenn die Verpackung mal wieder achtlos liegen gelassen oder die Zigarettenkippe aus dem Autofenster geschnippt wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir uns im Ländle oder im Städtle befinden, gelittert wird überall. Der feine Unterschied: In der freien Natur erobert sich das Grün irgendwann die Fläche zurück und verdeckt den Müll. In der Stadt bleibt es sichtbar liegen ...
Vom sogenannten Müllstrudel in den Weltmeeren einmal ganz zu schweigen. Auch hier sehen wir nur die Spitze des Eisberges. Vor noch gar nicht allzu langer Zeit erst kam die Meldung, dass an der tiefsten Stelle des Ozeans im Marianengraben eine zerbröselte „Plastiktüte“ gefunden wurde. Beschämend für die gesamte Menschheit.
Und warum macht die Menschheit so etwas?
Wie vorhin schon angedeutet hat dies mit unseren geänderten Gewohnheiten im Alltag zu tun. Wir essen schnell, wir fahren schnell, wir leben schnell. Ein schneller Snack am Imbiss oder das Brötchen vom
Bäcker … das ist lecker. Im Sommer ein Eis von der Eisdiele, schnell auf die Hand, während man weiter muss zum Termin. Am Ende landet die Papiertüte „…ist ja nur Papier, das verrottet …“ oder die Serviette „… ist ja Zellstoff, also ja quasi auch nur Blätter …“ dann am Straßenrand. Hab‘ ich schon immer so gemacht!
Müll in die Umwelt werfen ist verboten? „HAH, nimm diesen Kaffeebecher! Ich rebelliere nämlich gegen das System! Ich bin gar kein Spießer!“
Oder wie wäre es mit einem leckeren Grillabend mit Freunden am Flußufer? Klingt toll. Und die paar leeren Flaschen oder Tütchen – die fallen doch gar nicht mehr auf. Da liegt ja eh schon alles voll mit Müll. Wenn es alle machen, warum soll ich dann aufräumen?
Diese Beispiele könnte man unendlich fortführen. Natürlich sind wir nicht alle so – zum Glück! Sonst wäre es sicher in naher Zukunft so wie in diesem Film … der Roboter räumt die Erde auf.
Bequemlichkeit (oder nennen wir das Kind beim Namen: FAULHEIT) – Gewohnheit – Provokation – Gruppendynamik
wären die Hauptgründe. Doch ist nicht immer DIREKT der Mensch verantwortlich. Stichwort Naturkatastrophen, wie z.B. ein Tsunami, spülen auch viele Tonnen Müll in die Weltmeere, Stürme wehen Müll durchs Land, etc.
Allerdings kommt dann z.B. die Frage auf: Wieso die Halde als Abfallkonzept? Wieso kann überhaupt soviel Müll von der Natur „transportiert“ werden? Also sind wir indirekt doch dafür verantwortlich.
Und die Folgen?
Die Folgen sind verheerend. In erster Linie für die Natur – somit dann auch für alle Generationen nach uns.
Hinzu kommen direkte Folgen in Form von kommunalen Reinigungskosten und der Anreicherung von Müllflächen. Das geschieht quasi von selbst. Aus einer kleinen Menge Abfall, erst einmal nicht wirklich schlimm (könnte man meinen), wird schnell eine wilde Müllkippe.
Die Lösung?
Die Thematik muss in die Köpfe. Könnten wir mit unseren Smartphones aufräumen … das wäre toll. „There’s an App for that“, kommt Ihnen das bekannt vor? Sie werden lachen, es gibt erste Ansätze in dieser Richtung. www.muell-weg.de wäre so einer. Wilde Müllkippen den Behörden melden. Auch ohne App, das kann jeder tun.
Aufklärung!
Moment, Aufklärung: „Rita, was kosten die …“ Na gut, falscher Film. Aber auch beim Thema Littering ist Aufklärung gefragt. Wie die ältere Dame, die in dem bekannten Spot über den Preis der Verhüterlis besser Bescheid wusste als die Verkäuferin, so wäre es doch genial, wenn jeder beim Thema Entsorgung einen Tipp bereit hätte. „Die Folientagetasche kannst Du beim nächsten Mal super als Müllbeutel verwenden, wenn Du sie nicht mehr brauchst“.
Initiativen gegen Vermüllung unterstützen!
Und da gibt es mehrere. Clean Up the World, zum Beispiel. Eine vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen unterstütze Organisation.
Daraus ergeben sich ganz witzige Aktionen.
Wie wäre es zum Beispiel mit „PLOGGING“? Plogging ist eine Aktion aus Schweden. Das Wort Plogging setzt sich aus dem schwedischen Wort plocka upp (aufheben) und dem Wort Jogging zusammen und beschreibt das Aufsammeln von Müll während des Joggings.
Idealerweise läuft man zu zweit, einer hält den Sammelbehälter, einer sammelt auf. Und diese Jobs werden während des Trainings getauscht.
Toller Nebeneffekt:
Im Vergleich zum herkömmlichen Dauerlauf werden wesentlich mehr Muskelgruppen trainiert. Durch das Bücken, Aufsammeln, Aufrichten und weiter Joggen handelt es sich um ein abwechslungsreiches Training.
Selbstverständlich ist das Tragen von Handschuhen zur Einhaltung der Hygiene Pflicht!
Auch weitere Projekte ergeben sich aus der Clean Up The World Organisation.
Kommunale „Dreck weg Tage“ oder „Clean-River Aktionen“ (z.B. Rhine-Cleanup day) sind super Ansätze und animieren zum Mitmachen.
WEST PAPIER befürwortet solche Aktionen, denn wir sind zwar Hersteller für Tragetaschen aus Papier und Folie und freuen uns natürlich über jede Tragetasche, die über die Ladentheke geht, aber wir sagen es auch ganz klar und in aller Deutlichkeit:
Der uralte Slogan: Keep your environment tidy
(kennen wir alle von Kaugummipapierchen, nicht wahr?)
ist total lit und ganz sicher nicht unfly!
Sie haben es bemerkt, nicht wahr? Dieser Text ist ein wenig deutlicher, direkter und kritischer geschrieben als unsere sonstigen Publikationen.
Denn wir sind der Meinung, dass es ein Wort wie Littering am besten gar nicht geben sollte!
ALTERNATIVTEXT:
Die Verschmutzung von Wasser und Land ist ein Auslöser für die bereits angeführte EU-Richtlinie. Das Problem ist recht vielschichtig: Europa hat qualitativ sehr unterschiedliche Abfallwirtschaften. Wir haben in Europa Nationen mit großer Sammelleidenschaft, indenen Wertstoffe eingesammelt und dem Recycling zugeführt werden. Daneben gibt es andere Nationen mit geringer Mülltrennung, welche Müll teilweise auf Deponien lagern. Bei entsprechendem Wind ist die Verteilung von Müll - insbesondere leichtgewichtigen Kunststoffbeuteln - in die Natur eine logische Konsequenz. Zusätzlich ist das Bewusstsein für das Thema Umwelt noch sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Leider ist es eine Tatsache, dass sich immer mehr Müll sowohl in unseren Meeren als auch auf dem Land befindet. Richtig ist auch, dass Plastikmüll ein bedeutender Teil des Problems ist. Wer aber glaubt, das Problem nur mit Beschränkungen bei Kunststofftragetaschen lösen zu wollen, der irrt. Die Plastiktüte ist mit einem kaum messbaren Anteil an der Vermüllung vertreten. Als Symbol der Wegwerfgesellschaft steht sie aber im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ein Küstenmonitoring des NABU (siehe mehr Infos) bringt hier Aufschluss. Die Plastiktüten sind bei Weitem nicht das häufigste Fundstück, sondern Flaschendeckel, Verpackungen von Süßigkeiten und Becher. Die Abfallanalyse Ostsee 2012 zeigt, dass der überwiegende Teil des Abfalls aus der kommerziellen Seeschifffahrt stammt: Fässer, Farbdosen und Schiffsausrüstung.
Es braucht also zwei Ansätze: Eine hochentwickelte Abfallwirtschaft im gesamten Europa und ein verändertes Bewusstsein für den Umgang mit der Natur...